Wicki Bernhard
28. Oktober 1919, Pölten, Österreich
03. Januar 2000, München
Słownik Biograficzny Ziemi Jeleniogórskiej

Filmregisseur, Schauspieler

Bernhard Wicki

Zusammen mit seinem Vater, ein Papieringenieur, bereiste er einen großen Teil von Deutschland. Häufige dienstliche Umzüge seines Vaters waren die Ursache, dass Bernhard sein Abitur im Jahre 1938 in Warmbrunn (Cieplice) machte, wo seine Eltern vorübergehend lebten. Er studierte Schauspielkunst unter der Leitung von Gustaf Gründgens. Wicki war von seinen Kollegen denunziert und während der Wende, in den Jahren 1938/1939, kam er in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Die Tatsache, dass seine Familie ihn dort rausholen konnte, sah er als eine wunderbare zweite Chance im Leben. Er erhielt ein Arbeitsverbot in Berlin. Er debütierte als Faust auf der Bühne im Schönbrunner Schlosstheater in Wien. Im selben Jahr debütierte er in "Der Postmeister" von Gustav Ucicky. In den Jahren 1944-1950 spielte er auf Bühnen in der Schweiz in Zürich und in Basel. Er kehrte im Jahr 1950 für immer nach Deutschland zurück. Er spielte und führte Regie in Wien, Berlin, Bremen, München und Zürich. Wicki veröffentlichte im Jahre 1960 sein Fotoalbum "Zwei Gramm Licht."

Anfang der 50er Jahre erlang er große Popularität in Film und Fernsehen als ein charakteristischer Schauspieler. Wicki spielte bei den besten Regisseuren des deutschen Kinos. Bei Herald Braun in "Der fallende Stern (1950)". Bei Helmut Käutner in "Die letzte Brücke" (1953), bei Laszlo Benedek in "Kinder, Mutter und ein General" (1955). Im Jahre 1956 spielte er die Figur von Oberst von Stauffenberg in "Es geschah am 20. Juli".

Im Jahre 1958 trat er, im von ihn selbst umgesetzter Dokumentarfilm "Warum sind sie alle gegen uns?"über das Problem der schwierigen Jugend auf. Im Jahr darauf war er Regisseur im pazifistischen Drama aus den Jahren des zweiten Weltkriegs "Die Brücke". Der Film gewann große Anerkennung auf der ganzen Welt; er wurde mit der Oscar-Nominierung ausgezeichnet und der Regisseur wurde nach Hollywood eingeladen. Vor der Abreise realisierte er noch "Das Wunder des Malachias" über das deutsche „Wirtschaftswunder“ der 60er Jahre. In den nächsten Jahren führte er Regie vor allem für die Amerikaner und spielte in Europa. Ein voller Erfolg war die von Wicki realisierte deutsche Episode in The Longest Day (Die anderen Teile realisierten Ken Annakin und Andrew Marcon). Die waren der Landung der Alliierten in der Normandie im Jahre 1944 gewidmet. Nach dem Drama von Friedriech Dürrenmatt Der Besuch der alten Dame und nach dem Eingreifen des Filmproduzenten, entstand noch ein weiteres Melodrama. Das Spionagebild Morituri über den Zweiten Weltkrieg enttäuschte aber, trotz der Besetzung mit Filmstars aus Hollywood wie (Yul Brynner, Marlon Brando).

Wicki kehrte Anfang der 70er Jahre für immer nach Europa zurück. Nach dem guten Start der Adaptation von Günther Kunert ("Karpfs Karriere") und von Joseph Roth ("Das falsche Gewicht") verfilmte er der Roman von Günter Herburger "Die Eroberung der Zitadelle"; Meisterhaft und taktvoll schilderte er der Bildnis von Curd Jürgens – seinen Freund und ein guter Schauspieler ("Curd Jürgens - Der Filmstar, der vom Theater kam").

Er erinnerte sich an seine Jugend in Grünstein-Variante zurück, in der er in Zusammenarbeit mit der DDR die Kinematographie realisierte. Als er in Kontakt mit der Prosa von Joseph Roth (Das Spinnennetz) kam, brach er mit dem Faschismus. Die letzte Regie Wickis war: "Sansibar oder der letzte Grund" nach dem Roman von Alfred Andersch.

Das solide Gewerbe, die gute Zusammenarbeit mit den Schauspielern und das richtige literarische Material waren die Basis für seine Erfolge. (Preis für "Das Wunder des Malachias" auf der Berlinale).

In den letzten Jahren seines Lebens arbeitete er hauptsächlich als Schauspieler, vor allem in Filmen von seinen Freunden und in den beliebten TV-Serien.

Seit 2002 werden in München Bernhard Wicki-Filmpreise für die Menschen verliehen, die mit der deutschen Kinematographie verbunden sind.

Wicki war zweimal mit Schauspielerinnen verheiratet: mit Agnes Fink und Elisabeth Endriss.


Preise und Auszeichnungen:

1959 – Bundesfilmpreis für Warum sind sie gegen uns?
1960 – Bundesfilmpreis für Die Brücke
1960 – Oscarnominierung für Die Brücke
1961 - Silberner Bär auf der Berlinale für Das Wunder des Malachias
1962 - Bundesfilmpreis für Das Wunder des Malachias
1972 – Bundesfilmpreis für Das falsche Gewicht
1976 – Bundesfilmpreis für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
1977 – Bundesfilmpreis für Die Eroberung der Zitadelle
1985 - Bundesfilmpreis für Die Grünstein-Variante
1989 - Sonderfilmpreis 40 Jahre Bundesrepublik Deutschland für Die Brücke
1989 – Oscarnominierung für Das Spinnennetz


Regie:

1958: Warum sind sie gegen uns?;
1959: Die Brücke;
1961: Das Wunder des Malachias;
1962: Der längste Tag (The Longest Day);
1964: Der Besuch (The Visit);
1965: Morituri / The Saboteur: Code Name Morituri;
1965: Transit;
1967: Der Paukenspieler now. 4: "Die Träne";
1971: Das falsche Gewicht [tv];
1971: Karpfs Karriere [tv];
1977: Die Eroberung der Zitadelle;
1977: Curd Jügens – der Filmstar, der vom Theater kam [dok.];
1985: Die Grünstein – Variante;
1987: Sansibar oder Der letzte Grund [tv];
1989: Das Spinnennetz


Bibliographie:

  1. Zander, P. Bernhard Wicki. Berlin 1995. ISBN 3-929470-04-7.
  2. Blank, R. Jenseits der Brücke. Bernhard Wicki. Ein Leben für den Film. 1999.
  3. Weber, A. Er kann fliegen lassen. Gespräche und Texte über Bernhard Wicki. St. Pölten 2000.

Waldemar Wilk
Übersetzung: Agnieszka Zięba


Fot.: Fischer, Robert, Hembus, Joe. Der neue deutsche Film : 1960-1980. München : Goldmann, 1981, S. 148.



1. Jerzy Wróblewski
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