Thebesius Adam Christian
12. Januar 1686, Sandewalde
11. November 1732, Hirschberg
Słownik Biograficzny Ziemi Jeleniogórskiej


Anatom, Mediziner

Thebesius Adam Christian

Adam Christian Thebesius - Mediziner, Anatom, weltberühmter Forscher des Blutgefäßsystems, bekannter Physiker der Stadt Hirschberg (Jelenia Góra) und der Oberarzt des Kurortes Bad Warmbrunn im 18. Jahrhundert.

Adam Christian Thebesius kam am 12. Januar 1686 auf dem Land im Ort Sandewalde (Sądowel), das neben Wohlau (Wołów) lag, zur Welt. Seine Eltern waren: Pfarrer Adam Ludewig Thebesius und Eva Rosina geborene Hertel. Seine Eltern sind die ersten Lehrer, die seinen Glauben und die Liebe zum Wissen prägten. Die erste Lehre begann er sehr früh im Alter von 5 Jahren, als er zur städtischen Schule in Goldberg (Złotoryja) geschickt wurde, wo sein Großvater Christian Hertel Ratsherr lebte. Im Jahre 1695 wurde Adam Thebesius zur Schule nach Liegnitz (Legnica) geschickt, wo sein Vater schon ein paar Jahre die Funktion des Diakons an der Kirche von St. Peter und St. Paul ausübte. In Liegnitz (Legnica) bekam der junge Thebesius eine solide Ausbildung der Geisteswissenschaften. Kurz vor dem Ende des Studiums verstarb seine Mutter. Der Vater entschloss sich dazu, den Sohn weiter auszubilden und schickte ihn im Jahre 1700 auf das Gymnasium St. Elisabeth, dass einen sehr guten Ruf genoss. Hier festigte der junge Adam sein Wissen in den Bereichen Philologie, Philosophie und Theologie. Es begann dann ein Hochschulstudium.

Im Jahre 1704 besaß er schon einen guten Ruf. Er fuhr nach Leipzig (Lipsk), wo er an der dortigen Universität ein philosophisches- und parallel ein medizinisches Studium begann. Zwei Jahre später, nach dem schwedischen Einfall in Sachsen (1706), wurde er gezwungen, an der nicht vom Krieg bedrohten Universität in Halle zu Studieren. Hier traf er auf die berühmten und hervorragenden Mediziner: Georg Ernest Stahl und Friedrich Hoffmann, die einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung des jungen Mediziner hatten. Aber auch in Halle blieb er nicht lange sesshaft. Nach einem einjährigen Studium fuhr er nach Holland um sein Studium an der Universität in Leiden (Lejda) zu beenden. Hier interessierte er sich vor allem für die Anatomie des Menschen, die er gewissenhaft studierte. Am Ende dieser langjährigen und vielfältigen Ausbildung bekam er den Doktortitel der Medizin. Er erhielt ihn für seine Dissertation über die Zirkulation des Blutes im Herzen (De circulo sanguinis in corde). Diese Arbeit verbreitete sich sehr schnell in der medizinischen Welt und war dort sehr beliebt. Sie wurde von vielen als sehr innovative Wahrgenommen, dass erste Mal in der Geschichte der Medizin. Er beschrieb die Funktionsweise der Venenklappen des Koronarsinus. Kein Wunder, dass die Arbeit mehrmals aufgelegt und herausgegeben wurde. Denn viele Jahre war sie eine der wichtigsten wissenschaftlichen Dissertationen auf dem Gebiet des Blutkreislaufes. Für diese Arbeit bekam Thebesius viel Anerkennung, dass man ihm Vorlesungen im Bereich der Anatomie an der Universität in Leiden (Lejda) anboten hat. Aber das Schicksal meinte es anders. Er musste seine Karriere aufgeben und kehrte zur Familie nach Schlesien zurück.

Am 19. Februar 1708 verstarb in Liegnitz (Legnica) der Vater von Adam Thebesius. Für die Regularien der finanziellen Familienangelegenheiten musste der junge Mediziner nach Schlesien zurückkehren, Hier blieb er bis zu seinem Tod. Als Niederlassungsort wählte er nicht das väterliche Liegnitz, oder das nahe gelegene Goldberg (Złotoryja), in dem er seine Kindheit verbrachte. Er wählte Hirschberg (Jelenia Góra). Man weiß nicht genau warum er ins Riesengebirge ansiedelte. Vielleicht war es die Umgebung, die ihn verzauberte, aber höchstwahrscheinlich blieb er in Hirschberg wegen der berühmten heißen Quellen. In Warmbrunn (Cieplice) fehlten Ärzte, darum konnte er hier immer auf eine Arbeit zählen und sich einen anständigen Lebensunterhalt verdienen.

Adam Thebesius begann seine Arbeit in einer Privatpraxis. Sehr schnell erlangte er Anerkennung und Achtung, nicht nur bei den Patienten, sondern auch in der gesamten Gesellschaft in der Stadt. Er blieb im Gedächtnis der Menschen als eine sehr bescheidene Person und dazu noch im Vergleich zu seinem Alter sehr ernst und ausdauernd bei seinen Bemühungen

Er erwies sich als ein guter und eifriger sowie frommer Mensch. Bei seiner Arbeit machte er keinen Unterschied zwischen reichen oder armen Menschen. Die Armen heilte er oft kostenlos, was andere Ärzte sehr selten machten. Es hat sich schnell herausgestellt, dass er mit seiner Gewandtheit in der ärztlichen Kunst, anderen Ärzten überlegen war, die auf diesem Gebiet tätig waren. Es ist nicht verwunderlich, dass im Jahre 1713, als es eine freie Stelle zur Einstellung als Stadtphysikus gab, man gerade Adam Thebesius auswählte. „Ein Stadtphysikus“ . In der Neuzeit wurde ein Arzt bestimmt, der das offizielle Amt des Arztes in der Stadt ausüben durfte. Er war als eine Art Hygieneinspektor für den ganzen Medizindienst zuständig und er hatte das entscheidende Wort in Sachen, die Gesundheit betrafen. Vor allem während der Naturkatastrophen oder Epidemien, die oft in den städtischen Zentren ausbrachen. Natürlich musste das immer eine Person mit einer gründlichen Ausbildung und einem ausgezeichneten Ruf mit vielen guten Eigenschaften sein. Auf diese Stelle, die sehr oft ein Leben lang ausgeübt wurde, traf die Auswahl der Stadtrat. Der Physiker genoss großes Ansehen in der lokalen Bevölkerung und er bekam für seine Arbeit ein angemessenes Gehalt. Kurz nach der Übernahme der Stelle als Stadtphysikus in Hirschberg (Jelenia Góra) erhielt Thebesius ein ähnliches Angebot von Zisterzienser, die sich um Heilquellen in Warmbrunn kümmerten. Er nahm auch diese Stellung an.

Er musste sich auch mit der medizinischen Verwaltung des dortigen Kurortes beschäftigen. Außerdem lud man ihn sehr oft zu medizinische Besprechungen in Grüssau (Krzeszów) ein.

Mit Hirschberg fühlte sich Thebesius nicht nur beruflich, sondern auch privat verbunden. Am 19. April 1711 heiratete er Johanna Regina Glafey – die Tochter eines des reichsten lokalen Kaufmanns - Gottfried Glafey. Er verbrachte leider nicht viele Jahre mit ihr. Sie starb am 5. August 1718 und hinterließ ihm fünf Kinder, eine Tochter und vier Söhne. Die Tochter trug den Vornamen der Mutter - Johanna Regina. Sie heiratete am 16. November 1728 den Diakon der Hirschberger evangelischen Kirche – Jeremias Ketzler. Die Söhne hießen, Adam Gottfired, Adam Christian, Johann Ehrenfried und Adam Christian. Zwei Namensvetter vom Vater starben noch während der Kindheit. Adam Gottfred absolvierte das theologische Studium und er wurde Pfarrer (u.a.: in Kreibau (Krzywa) neben Goldberg (Złotoryja). Der vierte Sohn – Johann Ehrenfried Thebesius trat in die Fußstapfen des Vaters. Er schloss das Medizinstudium ab und er wurde auch Hirschberger Stadtphysikus.

Adam Christian Thebesius starb im Alter von 46 Jahre und 10 Monate, am 11. November 1732 um 23:00 Uhr. Die Todesursachen waren Asthmakomplikationen. Er wurde auf dem evangelischen Friedhof an der Gnadenkirchen in Hirschberg begraben.


Literatur:

  • Domosławski Zbigniew, Adam Chrystian Thebezjusz. Sławny anatom – fizykiem miejskim w Jeleniej Górze, „Rocznik Jeleniogórski”, Bd. 5, 1967, s. 71-76.
  • Domosławski Z., Margas Czesław, Zainteresowania naukowe jeleniogórskich lekarzy w XVIII w., ŚKH „Sobótka”, R. 38, 1983, z. 2, S. 241-243.
  • Hensel Johan Daniel, Historyczno-topograficzny opis miasta Jelenia Góra, Jelenia Góra 2005
  • Herbst J.K., Chronik der Stadt Hirschberg in Schklesien bis zum Jahre 1847, Hirschberg 1849

Ivo Łaborewicz
Übersetzung: Agnieszka Zięba


Grafik aus der Sammlung von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.


Werke von Adam Christian Thebesius:

  • Thebesius, A. C. Dissertatio medica de circulo saguinis in corde. Lugduni Batavorum, 1708.
  • Thebesius, A. C. Dissertatio Medica de Circulo Sanguinis in Corde. Lug. Bat., 1716.
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