Fuchs Erich
14. Februar 1890 Magdeburg
5. Juli 1983 Marburg
Słownik Biograficzny Ziemi Jeleniogórskiej

Kunstgrafiker

Erich Fuchs

Erich Fuchs wurde am 14. Februar 1890 als achtes Kind geboren. Sein Vater Carl Fuchs war ein Kunstschreiner und Inhaber einer Möbelwerkstatt in Magdeburg.

Erich erkrankte in seiner frühen Kindheit an Kinderlähmung. In den Jahren 1904–1908 lernte er Lithographie in der Kunstgewerbeschule in Magdeburg. In den Jahren 1909–1914 studierte er an der Kunstakademie in Leipzig, er lernte Grafik bei Alois Kolba. Nach dem Studium zog er ins Riesengebirge. Das Riesengebirge erkundete er in seinen Ferien, die er Dank seines Bruders, der in Liebau (Lubawka) wohnte, bei ihm verbrachte. Im Jahre 1916 studierte er ein Jahr Tieranatomie in Dresden.

Das Riesengebirge faszinierte ihn so sehr, dass er mit einem Skizzenbuch durch die umliegenden Orte wanderte. Seine Körperbehinderung störte ihn dabei nicht. Es bestach ihm nicht nur die Schönheit der Berglandschaft, sondern vor allem die Bewohner der Berge. Er interessierte sich für die damals aussterbenden Berufe, Sitten, Bräuche und Kostüme. Er versuchte sie mit seinen Werken in Erinnerung zu behalten. Er konzentrierte sich dabei auf nur dieses Ziel und dachte nicht an dem künstlerischen Erfolg. Fuchs gebrauchte verschiedene Grafiken. Er arbeitete vor allem mit Metallplatten und den Techniken: Radierung, Mezzotinto (Schwarzkunst), Firnis, Kaltnadelradierung und selten Lithographie. Er erstellte auch Aquarelle.

Seine Werke, die im Aktentaschen-Format erschienen, waren thematisch geordnet. Sein Hauptwerk trug den Namen „Schlesisches Bergvolk“. Es ist eine wertvolle Quelle zur Erkenntnis der Sitten und des alltäglichen Lebens der Einwohner von Bergdörfern und Gebirgsstädten. Er begann mit der Arbeit daran im Jahr 1916. Das Werk war im Jahr 1930 fertiggestellt und es bestand aus acht Aktentaschen-Format großen Exemplaren (eine enthielt Aquarelle). Es zählte über 300 Werke. . Das waren:

  1. Das Gebirgsdorf (Bärndorf),
  2. Schlesische Spinn und Webstube,
  3. Das hausliche und berufliche Leben,
  4. Schlesische - Glashütte,
  5. Typen und Gestalten,
  6. Das Baudenleben,
  7. Bunte schlesische Bauernstuben und Dorfkirchen,
  8. Aus einem schlesischen Grenz – Städtel (Schömberg).

Er war auch Mitglied der Künstlervereinigung St. Lukas in Ober-Schreiberhau.

Im Jahre 1926 organisierte das Schlesisches Museum für Kunstgewerbe in Breslau (Wrocław) eine individuelle Ausstellung. Seitdem stellte er jedes Jahr aus. Im Jahr 1940 fand anlässlich seines 50. Geburtstages eine Jubiläumsausstellung in Hirschberg (Jelenia Góra) und Breslau (Wrocław) statt. Nach dem Krieg und seiner Aussiedlung an die Grenze, setzte er die Arbeit der Ethnografie und der Kunst fort. Mit seinen Grafiken und Zeichnungen dokumentierte er das Leben der Einwohner Westfalen und Niedersachsen. Er kehrte aber auch zu den schlesischen Themen zurück. Im Jahr 1973 erhielt er den Schlesischen Kulturpreis.

Seit 1924 besuchte er oft Gerhart Hauptmann in Agnetendorf (Jagniątków) ( Fuchs illustrierte Hauptmanns Werke), im Jahr 1931 machte er die Bekanntschaft mit Hermann Stehr, Wilhelm Bölsche und Hanns Fechner.

Fuchs heiratete im Jahr 1916 und hatte zwei Töchter. Er wohnte seit 1914 in Bärndorf, (Gruszków), ab dem Jahr 1917 in Albendorf (Okrzeszyn). Ende des ersten Weltkrieg zog er nach Dittersbach (Jurkowice). Ab dem Jahr 1923 wohnte er in Hein (Przesieka) und in Giersdorf (Podgórzyn). Schließlich wohnte er ab 1938 im eigenen Haus - Fuchswinkel in Hein (Przesieka). Nach der Aussiedlung im Jahr 1948 wohnte Fuchs in Lindlar. Seit 1959 hielt er sich in Marburg auf.

Erich Fuchs starb am 5. Juli 1983 in Marburg.

Seine Werke gehören zu den Sammlungen der Ossolinski-Nationalbibliothek Breslau, (poln. Zakład Narodowy im. Ossolińskich we Wrocławiu) des Nationalmuseums in Breslau (poln. Muzeum Narodowe we Wrocławiu), des Riesengebirgsmuseums in Hirschberg (poln. Muzeum Karkonoskie w Jeleniej Górze), des Riesengebirgsmuseums in Marktoberdorf/Allgäu, des Hauses Schlesien in Königswinter und des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.


Katarzyna Kułakowska
Übersetzung: Agnieszka Zięba


Literatur (Auswahl):

  1. Bartnik Krystyna, Kułakowska Katarzyna. Twórczość Ericha Fuchsa (1890-1983) ze zbiorów Muzeum Narodowego we Wrocławiu i Muzeum Okręgowego w Jeleniej Górze. Jelenia Góra 1999. ISBN 83-907423-2-2
  2. Erich Fuchs (1890-1983) Leben und Brauchtum im Riesengebirge. Hg. von Trierenberg Hans.  Würzburg 1993. ISBN 3-87057-165-9

Abbildungen:

  1. Erich Fuchs, Niederdorf, Radierung, 6. Grafik in der Sammlung Das Gebirgsdorf Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
  2. Erich Fuchs, Blick nach Fischbach, Radierung, 21. Grafik in der Sammlung Das Gebirgsdorf Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
  3. Erich Fuchs, Glasschleifer liefern gehend, 1925, Radierung, 9. Grafik in der Sammlung Schlesische Glashütte Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
  4. Erich Fuchs, Gebirgsführer, 1923, Firnis, 9. Grafik in der Sammlung Typen und Gestalten Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
  5. Erich Fuchs, Liebespaar, 1923, Firnis, 27. Grafik in der Sammlung Typen und Gestalten Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
  6. Erich Fuchs, Die Bauden, 1929, Firnis, 1. Grafik in der Sammlung Das Baudenleben Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
  7. Erich Fuchs, Das Schlüppla - Fenster, 1929, zweifarbige Radierung, 17. Grafik in der Sammlung Das Baudenleben Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
1.	Erich Fuchs, Niederdorf, Radierung, 6. Grafik in der Sammlung Das Gebirgsdorf Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
2. Erich Fuchs, Blick nach Fischbach, Radierung, 21. Grafik in der Sammlung Das Gebirgsdorf  Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
3.	Erich Fuchs, Glasschleifer liefern gehend, 1925, Radierung, 9. Grafik in der Sammlung Schlesische Glashütte  Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
4. Erich Fuchs, Gebirgsführer, 1923, Firnis, 9. Grafik in der Sammlung Typen und Gestalten Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
5. Erich Fuchs, Liebespaar, 1923, Firnis, 27. Grafik in der Sammlung Typen und Gestalten Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
6. Erich Fuchs, Die Bauden, 1929, Firnis, 1. Grafik in der Sammlung Das Baudenleben Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
7. Erich Fuchs, Das Schlüppla - Fenster, 1929, zweifarbige Radierung, 17. Grafik in der Sammlung Das Baudenleben Der Besitz von Riesengebirgsmuseum in Jelenia Gora.
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