| Sozialaktivistin, Literatin |
Hannah Fechner geb. Riehm (1865-1931) kam aus einer Pastoren Familie. In ihrer Jugend trat Hannah in einem englischen Missionsdienst ein und sie reiste nach Indien, wo sie 24 Jahre lebte. Sie gründete dort zirka 50 Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser. Dank dieser Institutionen bekamen die ärmsten Sozialschichten durch sie Unterstützung. Die zierliche Frau mit ihren glatt gekämmten Haaren und dunkler Brille war eine ungewöhnlich herzliche und energische Person, die Kranken und Bedürftigen half. Hannah Fechner hatte Interesse am Buddhismus und buddhistische Kultur und wurde als Indien-Kennerin anerkannt. Sie war im Urlaub, als der Erste Weltkrieg unerwartet in Deutschland im August 1914 ausbrach. Sie konnte nicht auf den indischen Subkontinent zurückkehren. Der Erste Weltkrieg durchkreuzte ihre bisherige Existenz.
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland begann sie Nachhilfe in Englisch zu geben und sie beschäftigte sich mit ihrem literarischen Werken. Sie konnte mit großen zeichnerisch und schriftlichen Talent, Skizzen und kleine Erzählungen aus ihren Erinnerungen an ihren Aufenthalt in Indien darstellen. In den zwanziger Jahren erfreute sich dieses Thema in Deutschland großer Popularität.
Anfang der zwanziger Jahre lernte Hannah Riehm Hanns Fechner kennen. In Schreiberhau (Szklarska Poręba) verbreitete sie die Kultur des indischen Subkontinents durch Vorlesungen und Vorträge und zu Hause auf der Dolna-Straße hatte sie einen buddhistischen Altar, den sie aus Indien mitbrachte. Am 28.12.1921 hielt sie in Schreiberhau (Szklarska Poręba) eine Vorlesung mit dem Titel "Die Geheimnisse der indischen Fakire" und am 3.01.1922 sprach sie über indischen Frauen. Seit dem Jahre 1923 wohnte sie ständig mit Hanns Fechner in Mittel – Schreiberhau (Szklarska Poręba Średnia) in der Dolna - Straße im alten Landhaus "Hütte Hegal", das aus dem Jahr 1713 stammte. Sie heiratete Hanns Fechner. Fechner diktierte seiner Ehefrau Hannah seine Erinnerungen an sein künstlerisches Leben.
Hannah Fechner starb nach kurzer Krankheit in "Hütte Hegal" am 9.04.1931. Das letzte, unvollendete Werk war das Buch, das Hans Fechner gewidmet wurde. Wunschgemäß wurde Hannah Fechner in Hirschberg (Jelenia Góra) eingeäschert und sie wurde neben Hans Fechner auf dem evangelischen Friedhof in Nieder - Schreiberhau (Szklarska Poręba Dolna) begraben.
Bibliographie:
- Brade J., Moog S., “In der politischen Grauzone. Bildende Künstler im Riesengebirge und der Nationalsozialismus" [in:] "Die imposante Landschaft" Hg. von K. Bździach, Wrocław 1999, S. 246-247.
- Grundmann, G. Künstler und Künstlerkolonien im Riesengebirge. [in]: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. 1972, Jahrbuch 17, S. 362-363.
- Wiater, P. Zabytkowy cmentarz ewangelicki w Szklarskiej Porębie Dolnej. [in]: "Rocznik Jeleniogórski". Jelenia Góra 1998, S. 147-155.
Przemysław Wiater
Übersetzung: Agnieszka Zięba
Fotografien: Wspaniały krajobraz : artyści i kolonie artystyczne w Karkonoszach w XX wieku = Die imposante Landschaft : Künstler und Künstlerkolonien im Riesengebirge im 20. Jahrhundert / [Hg. von Klaus Bździach ; Ubersetzt. Ewa Frątczak et al. ; Autor Daniel Antosik et al.]. Berlin ; Jelenia Góra : Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch e. V. : Muzeum Okręgowe, 1999.
- Familie Fechner
- Ehepaar Fechner
- Fechner Hannah
- Fechners Haus
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